Entwicklungs- und Querschnittsziele
Die Menschen vor Ort bestimmen die zukünftige Entwicklung ihrer Region mit – das ist die Kernidee von LEADER. In einem breit angelegten Beteiligungsprozess haben auch in der Region Mittelbaden viele Bürger und Fachleute, Jugendliche und Senioren sehr engagiert in Bürgerwerkstätten, Workshops, Beratungen und Expertenrunden mitgearbeitet. Auf der Basis eines Leitbilds wurden die Handlungsbereiche und Ziele festgelegt, die aus Sicht der Bürger den größten Entwicklungsbedarf aufweisen:
Das Ergebnis dieses Prozesses ist im sogenannten Regionalen Entwicklungskonzept festgeschrieben worden. Bis zum Jahr 2020 gibt es die Leitlinien für den regionalen Entwicklungsprozess vor und dient dem Regionalmanagement als Richtschnur.
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HF = Handlungsfeld
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Die Vielfalt und Schönheit der Landschaft ist die Stärke unserer Region. Durch traditionelle Nutzungsformen wie Wein- und Obstbau, Beweidung, Ackerbau und Waldwirtschaft entstanden im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Lebensräume, die die Heimat vieler verschiedener, zum Teil geschützter Tier- und Pflanzenarten sind. Die traditionelle Bewirtschaftung wird aber vielerorts aufgegeben. Die typischen Wiesentäler wachsen immer mehr zu, Streuobstwiesen werden nicht gepflegt und Rebflächen fallen brach. Einzigartige Lebensräume drohen dadurch zu verschwinden.
Um diesen Trend aufzuhalten, wurden folgende Handlungsfeldziele formuliert:
- Erhalt der vielfältigen Kultur- und Naturlandschaft in Abstimmung mit den Zielen von Nationalpark und Naturpark
- Landschaftserhalt durch Förderung der traditionellen land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung und anderer Nutzungsformen
- Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Bürger für Natur und Umwelt fördern
Angebote im Bereich des Erlebnis- und Naturtourismus erfreuen sich in unserer Region immer größerer Beliebtheit. Für die Menschen, die hier wohnen, steigert ein attraktives Freizeit- und Gesundheitsangebot die Lebensqualität. Das derzeitige Angebot ist aber nicht ausreichend bedarfs- und erlebnisorientiert: Es gibt zu wenige gastronomische Angebote und Übernachtungsmöglichen und besonders entlang der Schwarzwaldhochstraße ist ein zunehmender touristischer Leerstand zu bemerken. Eine gemeinsame Vermarktungsstrategie der Anbieter entwickelt sich nur schleppend.
Deswegen sollen folgende Ziele erreicht werden:
- Erneuerung, Weiterentwicklung und Ausbau des touristischen Angebots in der gesamten Region
- Ausbau und qualitative Verbesserung des naturorientierten Freizeitangebotes
- Bündelung, Vernetzung und Vermarktung der touristischen Angebote
Uneingeschränkte Mobilität wird für die Menschen immer wichtiger. Doch Ressourcen- und Klimaschutz setzen hier Grenzen – besonders der wachsende Energiebedarf für steigende Mobilität ist problematisch. Die LEADER-Region Mittelbaden hat sich einen nachhaltigen Umgang mit Energiequellen und die Entwicklung umweltfreundlicher Verkehrskonzepte vorgenommen. Vor allem müssen die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse von Einwohnern und Touristen in der Region mit einander verknüpft werden. Bessere Taktungen im öffentlichen Personennahverkehr und der Ausbau der Elektromobilität sind nur einige der Maßnahmen, die geplant sind.
Weiter sollen folgende Ziele erreicht werden:
- Förderung einer nachhaltigen Mobilität in der Gesamtregion
- Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung unter Berücksichtigung der bestehenden Klimaschutzkonzepte
Ein reges Vereinsleben, ausgeprägte Brauchtumspflege und vielseitige Angebote in den historischen Stadt- und Gemeindezentren prägen unsere Region. Doch Nachwuchsmangel in den Vereinen bedroht den Erhalt dieser Vereinskultur und der alten Traditionen. Der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft geht immer mehr verloren.
Mit folgenden Zielen sollen Potenziale zur Stärkung der regionalen Identität genutzt werden:
- Aufwertung und Erhalt der Kulturgüter durch projektbezogene Nutzungskonzepte
- Förderung der Heimat- und Kulturpflege in Mittelbaden
- Schaffung neuer kultureller und künstlerischer Angebote im ländlichen Raum
Die Stärken der Region Mittelbaden liegen im günstigen Klima und in der Schönheit der vielfältigen Landschaft. Doch nur wenn die Menschen auch gerne hier leben und arbeiten, kann sich die Region weiterentwickeln. Vielerorts wandern Menschen aber ab, und gerade kleine Dörfer drohen auszusterben, weil Einkaufsmöglichkeiten, Schulen oder auch die ärztliche Versorgung nicht mehr aufrechterhalten werden können. Diese Abwanderungstendenz wird noch verstärkt durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft.
Um das Bewusstsein für die regionale Heimat und Herkunft und die Daseinsvorsorge zu stärken, verfolgen wir folgende Ziele:
- Sicherung der Nahversorgung und Infrastruktur als Teil der Lebensqualität vor Ort
- Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und des Dorflebens
- Unterstützung einer nachhaltigen Dorfentwicklung
Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
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