Mobile Vesperhütte

LEADER-Idee nimmt Fahrt auf – Erster Einsatz der Mobilen Vesperhütte am Schöllkopf

Das Murgtal mit seinem tiefeingeschnittenen Flussbett, den schroffen Felsformationen und den typischen Heuhüttentälern bietet viele ungeahnte touristische Schätze und Sehenswürdigkeiten. Doch wer hier auf einem der vielen schönen Wanderwege oder auf der Murgleiter unterwegs ist, sollte ausreichend Vesper und Getränke dabei haben, denn er wird unterwegs nicht viele Einkehrmöglichkeiten finden.

„Toll wäre eine mobile Vesperhütte, die während der Wandersaison an den Wochenenden an unterschiedlichen Attraktionen entlang der Wanderrouten Station macht“, fasste Frau Andrea Stief die Ideen zusammen, die in einer Gruppe des LEADER-Regionalforums im März 2016 diskutiert worden waren.

Wandern und Interesse für heimische Kulturlandschaft entwickeln

Diese Idee ließ Diana Fritz und Ruth Hertweck vom Landschaftserhaltungsverband Rastatt, die beim Regionalforum mit dabei waren, nicht mehr los. Eine mobile Einkehrmöglichkeit an verschiedenen Orten der Region wäre auch eine gute Möglichkeit, um Einheimische und Touristen für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und den Kauf regionaler landwirtschaftlicher Produkte zu sensibilisieren. Deswegen holten sie zunächst Kostenvoranschläge ein und überlegten, wer Träger der Vesperhütte sein könnte.

Fastnachtswagen gibt Idee für Probelauf

Das Projekt war eigentlich immer noch im Ideenstadium, als der Zufall den beiden Frauen zur Hilfe kam. Bei einer Fastnachtsveranstaltung in Reichental entdeckten sie das Haus der Brunnenberghexen Reichental, ein geräumiges Hexenhäuschen auf Rädern. Es stellt sich heraus, dass dieser Wagen eigentlich nur während der Faschingszeit genutzt wird. In Zusammenarbeit mit dem Obst- und Gartenbauverein (OGV) Reichental klärten sie, wie das Häuschen zunächst testweise als Mobile Einkehrhütte eingesetzt werden kann und riefen eine kleine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung ins Leben. Ziel der Testphase ist es vor allem, Erfahrungen zu sammeln: Wie kommt die Vespermöglichkeit bei den Wanderern an? Welche Ausstattung wird benötigt und welche Mengen an Speisen und Getränken muss man für einen Einsatz kalkulieren? Wie muss der Transport der Hütte organisiert werden?

Erster Einstz beim Schöllkopf in Reichental

Ihren ersten Einsatz hatte die Mobile Vesperhütte am 1. Juli bei der feierlichen Weihe des Gipfelkreuzes am Schöllkopf in Reichental, das der OGV Reichental vergangenes Jahr im November aufgestellt hatte. Rund 100 Gäste kamen zum Festakt und konnten sich anschließend an der Mobilen Vesperhütte mit einem zünftigen Bauernvesper stärken.

 

OGV-Vorsitzender Udo Janetzki stärkt sich mit dem Vesper aus regionalen Produkten.
Bild: R. Hertweck/LEV.

 

Trotz des grauen Himmels blieb es bis zum Abend trocken, so dass den ganzen Nachmittag über immer wieder neue Gäste zu begrüßen waren. Für den OGV und die Mitarbeiterinnen des Landschaftserhaltungsverbands war diese Feuerprobe ein Erfolg: „Zeitweise hatten wir so viel zu tun, dass wir gar nicht mehr Gäste hätten versorgen können. An anderen beliebten Wanderrouten oder bei besserem Wetter bräuchte man sicher noch mehr Helfer!“, resümierten Fritz und Hertweck. Ihre Erfahrungen werden sicher einfließen, wenn die Hütte zu ihrem nächsten Einsatz kommt. Einen Termin gibt es aber noch nicht.

 Bildnachweis: Juch/BT