Präsentation Mobile Skulpturen – Artothek 6. Juli 2017

„Rowdy“ und „Open Sky“ zieren Europaplatz in Bühl

Die Gesichter aller Anwesenden strahlten mit der Sonne um die Wette, als am 6. Juli die ersten beiden Skulpturen des Artothek-Projektes der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Dass es dazu auch allen Grund gibt, machten die Redner in ihren Ansprachen bei dem kleinen Festakt deutlich.

Für Bühl sei das Projekt etwas ganz Neues und Ausdruck der lebendigen Kunstszene, die sich hier etabliert habe, betonte Bürgermeister Jokerst in seiner Ansprache. Dazu habe der Alternative Kulturverein Bühl e. V. (AKV) maßgeblich beigetragen. Rolf Rohrbacher-Laskowski vom AKV-Vorstand ließ die Entstehungsgeschichte der Mobilen Skulpturen Revue passieren und dankte allen Unterstützern und Spendern, die das Projekt möglich gemacht haben: „Ohne großzügige Unterstützung aus der Bürgerschaft und ohne die LEADER-Förderung wäre der Projektstart nicht möglich gewesen.“ Auch die Untersützung des Künstlerduos durch den Steinmetzbetrieb Dielmann sei ein wichtiger Faktor für das Gelingen des Projekts gewesen.

Erstes Jahr des Artothek-Projekt erfolgreich abgeschlossen

Die Skulpturen „Rowdy“ von Henning Schwarz und „Open Sky“ von AKV-Künstlerin Gabriele Müller-Nagler sind die Ergebnisse des ersten Laufjahrs des Projekts „Artothek – Mobile Skulpturen“. Jedes Jahr tritt dabei ein anderes Team an, das aus zwei Künstlern besteht, von denen jeder eine eigene Skulptur erschafft. Die Künstler arbeiten eng mit einem Handwerksbetrieb in der Region zusammen, der sie mit Maschinen und Knowhow unterstützt. So entstehen jedes Jahr zwei neue Skulpturen, die für einige Zeit gegen eine Mietgebühr im öffentlichen Raum aufgestellt werden sollen. Nach Ablauf der Mietzeit können die Aufsteller die Skulptur entweder kaufen und sie verbleiben an ihrem Platz, oder sie finden einen neuen Mieter und wandern in der Kulisse weiter. Mit dem Vorhaben soll die Wahrnehmung von bildender Kunst im öffentlichen Raum gefördert werden und das kulturelle Profil der LEADER-Kulisse geschärft werden. Das Projekt wurde als Startprojekt in das Regionale Entwicklungskonzept der LEADER-Kulisse Mittelbaden aufgenommen. Der AKV erhält für die ersten drei Jahre einen Zuschuss von insgesamt 9.240,- € aus dem LEADER-Programm und soll danach auf eigenen Füßen stehen. Das Geld stammt bei Kulturprojekten aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Nach Aussage des AKV steht auch das zweite Künstler-Duo, das dieses Jahr an den Start geht, bereits fest, auch ein Partnerbetrieb sei bereits gefunden worden.

Kultur als wichtiger Aspekt von Lebensqualität im Ländlichen Raum

LEADER-Geschäftsführerin Dr. Antje Wurz verdeutlichte in ihrer kurzen Ansprache, warum Kulturförderung im Ländlichen Raum eine wichtige Rolle spielt und fester Bestandteil von Förderprogrammen wie LEADER ist: „Kultur setzt Impulse, die wesentlich zur Weiterentwicklung von Dörfern, Kleinstädten und ganzen Regionen beitragen. Ein gutes kulturelles Angebot erhöht die Lebensqualität, beeinflusst so die Wohnortwahl junger, gut ausgebildeter Fachkräfte und bringt dadurch Wertschöpfung in die Region.“ Wenn ein Kulturprojekt durch eine so breite bürgerliche Unterstützung getragen werde wie dieses, so sei das ein zusätzliches Argument für eine LEADER-Förderung.

Zum Abschluss des ersten Jahrs erhält das Künstlerduo die LEADER-Förderplaketten.
Bild: K. König/BNN bzw. ABB

Die beiden Werke haben auf dem Europaplatz in Bühl ihre erste Heimat gefunden. Der an einen jungen Kerl erinnernde „Rowdy“, der mit seinem Vehikel kopflos durch die Gegend zu sausen scheint und dabei das Gleichgewicht zu verlieren droht, steht direkt auf dem Platz. „Open Sky“ weckt auf dem Rasen neben dem Sparkassengebäude mit dem ganzen Aufbau und den aus dem oberen Teil wie Strahlen oder Blitze herausragenden weißen Marmorstäben mythische Assoziationen. Sicher werden die vielen Menschen, die jeden Tag hier vorbeikommen, kurz innehalten und ihre eigenen Interpretationen über die Kunstwerke entwickeln.

Der”Roxdy” von Henning Schwarz.
Bild: Eiermann/BT