Studierende erkunden die LEADER-Regionen rund um die Schwarzwaldhochstraße

Das ganze ABC der Regionalentwicklung von A wie Antragsteller oder Auerhuhn bis Z wie Zwiebeln aus regionaler Erzeugung erlebten rund 30 Studierende der Universität Freiburg am vergangenen Freitag. Im Rahmen des Masterstudiengangs Umweltwissenschaften unternahmen sie eine ganztägige Exkursion in die LEADER-Regionen rund um die Schwarzwaldhochstraße. Insgesamt standen fünf Exkursionspunkte zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten auf dem Programm.

Die Exkursion begann am Kaltenbronn. Hier ging es vor allem um naturorientierten Tourismus und Naturpädagogik. Bei einer Führung durch das Infozentrum zeigten Dajana Greger, Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, und Kristina Schreier, Leiterin des Infozentrums Kaltenbronn, eindrücklich, wie das Infozentrum von der ersten Idee im Jahr 2001 bis zum diesjährigen Jubiläumsjahr mithilfe von LEADER initiiert und konsequent weiterentwickelt wurde. Der Zweckverband Infozentrum Kaltenbronn sowie die Zusammenarbeit mit dem Naturpark und dem Nationalpark seien erfolgreiche Beispiele dafür, wie LEADER Kooperationen und interkommunale Zusammenarbeit fördere, so Greger.

Die LEADER-Regionalmanagerinnen von Nordschwarzwald und Mittelbaden und die Geschäftsführerin vom Infozentrum im Gespräch mit den Studenten im Infozentrum Kaltenbronn.

Rege Diskussionen auf Hundseck

Wie wird das Bottom-Up-Prinzip umgesetzt? Wie laufen die Entscheidungsprozesse innerhalb der LEADER-Aktionsgruppe ab, und welche Strukturen und Organe bestimmen LEADER? Diese Fragen interessierte die Gruppe am Hundseck als zweitem Exkursionspunkt. Hierzu standen Bürgermeister Jürgen Pfetzer aus Ottersweier und Walburga Eckert vom Verein Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße e. V. als Vorstandsmitglieder und Dr. Antje Wurz als Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Regionalentwicklung Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße e. V. den Studierenden Rede und Antwort. Der Masterplan für die Schwarzwaldhochstraße, die Probleme und Ideen am Hundseck und das Kulturprojekt Alte Kirche Herrenwies bildeten den Ausgangspunkt für eine rege Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen von LEADER als Instrument der Regionalentwicklung.

Die Vereinsmitglieder Bgm. Jürgen Pfetzer (Ottersweier) und Walburga Eckert (Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße e.V.) erläutern Ihre Projekte und die Chance und Risiken von LEADER und Regionalentwicklung.

Nationalpark, Energieregion und regionale Vermarktung

Die Exkursion führte auf der Schwarzwaldhochstraße weiter in Richtung Süden. Dort stand als nächstes am Ruhestein die Bedeutung des Nationalpark Schwarzwalds für die Regionalentwicklung auf dem Programm. Am Beispiel des Wegekonzepts erläuterten Martin Rimmler und Susann Schäfer von der Nationalparkverwaltung die Ziele und Instrumente des Nationalparks in der Regionalentwicklung. Je ein Stopp in den LEADER-Regionen Mittlerer Schwarzwald und Ortenau rundeten den facettenreichen Exkursionstag ab. Am Beispiel des LEADER-Projekts „SUN-AREA“ zeigte Mark Prielipp von LEADER Mittlerer Schwarzwald der Gruppe, wie mit einer über LEADER geförderten App die Energiewende vorangebracht und hohe Investitionen in einer Region ausgelöst werden konnten. In der Marktscheune Berghaupten in der LEADER-Region Ortenau diskutierten die Gäste über regionale Vermarktung als wichtigem Handlungsfeld von LEADER und die Fördermöglichkeiten für Landwirte und kleine Unternehmen.

In der Marktscheune in Berghaupten, in der LEADER-Region Ortenau, begrüßten Ulrich Döbereiner (Regionalmanager LAG Ortenau) und Ulrich Müller, der Inhaber der Markscheune, die Gruppe.

Grundstein für weitere Zusammenarbeit

„Der Tag war auch für uns unheimlich bereichernd, wir nehmen sehr viele Anregungen für unsere eigene Arbeit mit“, resümierten Dr. Antje Wurz und Jana Bode von der LEADER-Geschäftsstelle Mittelbaden am Ende des langen Tages. Sie hatten das Exkursionsprogramm auf Anfrage des Lehrstuhls für Environmental Governance zusammengestellt und organisatorisch vorbereitet und die Studierendengruppe begleitet, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Die Vernetzung mit externen Partnern in Forschung und Lehre zum gegenseitigen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch habe im LEADER-Prozess eine große Bedeutung. Sie sehe die Exkursion als Auftakt für eine weitere Zusammenarbeit, führte Geschäftsführerin Wurz aus.