Mittwoch, 9. August 2017 Besuch des Staatssekretärs Baumann bei LEV u. Landwirtschaftsamt

Am Mittwoch, den 9. August 2017 trafen sich auf Einladung des Landschaftserhaltungsverbandes Rastatt (LEV) Vertreter der Landesregierung, des Regierungspräsidiums Karlsruhe, des Landkreises und einiger Naturschutzverbände in Ottersweier.

Diana Fritz vom LEV begrüßte am Morgen Herrn Landrat Bäuerle, Herrn Staatssekretär Dr. André Baumann, Herrn Tobias Wald  sowie die Landtagsabgeordnete Frau Bea Böhlen als politische Gäste in der Runde.

 

An der ersten Station erörterten Diana Fritz und Daniel Radatz (RP Karlsruhe) zusammen mit den ansässigen Landwirten die Bewirtschaftung und deren Hürden am Beispiel von FFH Flachlandmähwiesen. Bereits an der ersten Station zeigte sich in dem Gespräch die Komplexität von Schutz und Bewirtschaftung. Die Einhaltung von Mähterminen gestaltet sich besonders in feuchten Frühjahren und Sommern für Milchkuhhalter, welche auf nährstoffreiches Futter angewiesen sind, als schwierig und wenig flexibel. LEV, Landwirtschaftsamt und Landwirte waren sich jedoch einig, dass Flexibilität bei der Pflege dieser geschützten Flächen für beide Seiten wichtig ist, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu  erzielen. 

Die Gruppe fuhr anschließend zur Sommerseite nach Neusatz, um ein Trockenmauerprojekt vorzustellen, welches ohne ein starkes bürgerschaftliches Engagement nicht existieren würde. Frau Kist-Eckert vom Heimatverein stellte in einem kurzen Abriss das Sanierungs- und Offenhaltungsprojekt vor. Bereits seit über zehn Jahren engagieren sich Vereine aus Neusatz finanziell und mit Muskelkraft für den Erhalt der altehrwürdigen Mauern aus den Zeiten ihrer Vorfahren. Die älteste Mauer wurde 1892 erbaut und 2001 erfolgten erste Sanierungsarbeiten. Herr Landrat Bäuerle und Staatssekretär Baumann lobten das Engagement und wiesen darauf hin, dass Naturschutz und Landschaftspflege nicht nur auf Landesebene erfolgen müsse, sondern auch hervorragend von Bürgern umgesetzt werde. Diese Botschaft ist ganz im Sinne des LEADER-Ansatzes. Dass LEADER ein Instrument zum Erhalt der Landschaft ist, sei den anwesenden Personen klar. Aber nur zusammen als Netzwerk mit LEV, Naturpark und Nationalpark könne in der Region eine nachhaltige und ganzheitliche Lösung für die Bereiche gelingen, die nicht mehr aktiv bewirtschaftet würden, so Bäuerle.

An einer dritten Station, den Aspichhof in Ottersweier, begrüßte der Inhaber zusammen mit Bürgermeister Jürgen Pfetzer die Gruppe. Der Aspichhof ist ein gelungenes Beispiel für integrative Landwirtschaft und Landschaftspflege. Auf dem Hof leben und arbeiten Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Sie sind Teil der Hofgemeinschaft und arbeiten im Hofladen, im Stall oder in der Produktion von Käse, Jogurt oder Milch. 

 

Beim gemeinsamen Vesper mit hausgemachten Apfelsaft klang der Vormittag gemütlich für die Teilnehmer aus. 

 Bilder: LEADER-Mittelbaden