Lichententäler Obstbäume blühen künftig für die Bürger

Familien mit Kindern gehen gemütlich zwischen den blühenden Obstwiesen spazieren, während ein paar Rinder etwas weiter oben das erste frische Frühlingsgras rupfen. Die Bienen fliegen munter summend von Baum zu Baum und tragen so ihren Teil zu einer reichen Apfelernte für die Baden-Badener Bürgerinnen und Bürger bei.

Obstgut von Bürgern für Bürger

So stellt sich die Stadt Baden-Baden die Zukunft des bisher geschlossenen Obstgutes Leisberg im Baden-Badener Stadtteil Lichtental vor und möchte mit zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen die Voraussetzungen dafür schaffen, das Obstgut für die eigenen Bürgerinnen und Bürger sowie für Gäste wieder zu öffnen. Ziel ist es, die traditionelle Streuobstwiesenlandschaft in fußläufiger Entfernung von der Innenstadt zu erhalten, das Wissen über deren Bewirtschaftung zu bewahren und an Alt und Jung weiterzugeben und die Nutzung der Erzeugnisse vor Ort zu ermöglichen. Zugleich wird mit der Öffnung des Obstguts die Wanderwegeverbindung zwischen dem Naturparkportal bei der Geroldsauer Mühle  und der Innenstadt geschlossen.

Um die Idee des Obstgutes „von Bürgern für Bürger“ umzusetzen, konnte die Stadt Baden-Baden bereits in der Planungsphase Vereine, Unternehmen sowie Schulen und Kindergärten als Partner gewinnen und mit diesem Ansatz vor dem Auswahlgremium der LEADER-Kulisse Mittelbaden punkten. Die Projektverantwortlichen können sich nun über die Zusage freuen, dass das Projekt mit Fördermitteln aus dem LEADER-Programm unterstützt wird.

Landschaftspflege wird in LEADER-Region großgeschrieben

Bei der Sitzung des Auswahlausschusses des Vereins Regionalentwicklung Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße e.V. am 8. Dezember 2016 im Rathaus Ottersweier standen darüber hinaus noch zwei weitere Landschaftspflegeprojekte auf der Tagesordnung. „Die Stadt Baden-Baden hat bereits in diesem Jahr damit begonnen, die kulturhistorisch wertvollen Trockenmauern am Mauerberg in Neuweier zu erfassen und zu sanieren.  Dieses Vorhaben möchten wir auch im nächsten Jahr weiter unterstützen, denn es ist als Pilotprojekt im Rahmen der Konzeption für die Sanierung von brachfallenden Reblagen und Trockenmauern in der gesamten LEADER-Region anzusehen, die kurz vor dem Abschluss steht“, führt die Geschäftsführerin Dr. Antje Wurz aus.

Bürger helfen mit

Dass Landschaftspflege im besonderen Maße förderungswürdig ist, wenn sie von den Bürgern vor Ort getragen und unterstützt wird, machte der Ausschuss auch mit seiner dritten Entscheidung an diesem Nachmittag deutlich. Für den Bau eines Heulagers am kommunalen Rinderstall in Reichental erhält die Stadt Gernsbach nach dem Willen des Auswahlgremiums ebenfalls Geld aus dem LEADER-Programm. Dieses Projekt war eigentlich bereits für das Jahr 2016 geplant, konnte aber in seiner ursprünglichen Planung von den Fachbehörden nicht genehmigt werden und musste deswegen zurückgezogen werden. Jetzt hoffen alle Beteiligten natürlich auf einen erfolgreichen zweiten Anlauf mit der überarbeiteten Planung!

Für die drei Projekte werden insgesamt rund 221.000,- Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt, von denen etwa Dreiviertel von der EU und ein Viertel vom Land Baden-Württemberg stammen. Die Projektträger müssen dieses Geld zunächst beim Regierungspräsidium zur Bewilligung beantragen, bevor sie mit den Vorhaben beginnen